Die Römerausstellung im Historischen Rathaus

Antike römische Zierscheibe

Die abgebildete antike römische Zierscheibe aus bearbeiteter Bronze wurde bei Ausgrabungen im Umfeld des römischen Kastells Durnomagus gefunden.

 

Sie ist ein kunstvoll gestaltetes Metallobjekt, das meist als Schmuck- oder Ausstattungsstück diente – etwa an militärischen Ausrüstungen, Pferdegeschirr oder Kleidung.

 

Sie und gehört zu den archäologischen Schätzen, die die römische Präsenz am Niedergermanischen Limes belegen und dient heute als Emblem des Geschichtsvereins Dormagen e.V.

 

 

Hintergrund: Dormagen und die Römer

 

  • Dormagen lag vor rund 2000 Jahren direkt am Niedergermanischen Limes, der Grenze des Römischen Reiches.
  • Dort befand sich das Reiterkastell Durnomagus, in dem etwa 500 römische Reitersoldaten stationiert waren.
  • Zahlreiche Funde aus dieser Zeit – darunter Schmuck, Keramik, Münzen und militärische Ausstattungsstücke – wurden in der Region geborgen.

 

Bedeutung der Zierscheibe

 

  • Funktion: Römische Zierscheiben waren dekorative Metallplatten, oft aus Bronze oder Messing, die als Schmuckelemente an Kleidung, Rüstungen oder Pferdegeschirr befestigt wurden.
  • Symbolik: Sie konnten militärische Rangabzeichen, religiöse Symbole oder einfach dekorative Ornamente darstellen.
  • Fundkontext: In Dormagen wurde eine solche Scheibe im Rahmen von Grabungen entdeckt – sie gehört zu den besonderen Objekten, die die hohe Kunstfertigkeit der Römer zeigen.

 

Archäologische Einordnung

 

  • Die Zierscheibe ist Teil eines größeren Spektrums von Funden, das von der Bronzezeit bis ins Mittelalter reicht.
  • Besonders hervorzuheben ist der größte zusammenhängende römische Grabfund Dormagens, bei dem solche Schmuckstücke als Grabbeigaben dienten.
  • Ihre kunstvolle Gestaltung macht deutlich, wie stark die Römer auch im Alltag Wert auf Ästhetik und Symbolik legten.

 

Beschreibung

 

Die Zierscheibe ist ein Bodenfund, über dessen Zeitpunkt der Auffindung heute nichts mehr bekannt ist. Sie misst im Durchmesser 9,6 cm und hat eine Stärke von 0,2 cm. Sie wird heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn aufbewahrt.

 

Sie ist ein Teil aus einem Pferdegeschirr, das dem 2. oder 3. Jh. n. Chr.  zuzuordnen ist.  Die Scheibe besteht aus Bronze und ist im Original dunkelgrün patiniert und stellenweise auch korrodiert. Es handelt sich um einen flachen Herdguss, der auf der Rückseite im Ornamentbereich ausgehöhlt wurde.

 

Das Ornament der Zierscheibe: Im durchbrochenen Innenfeld der Scheibe sind drei s-förmige Ranken mit eingerollten Nebentrieben zu erkennen. Linsenförmige Stege verbinden die drei Elemente, wobei sich in der Mitte der Scheibe noch heute ein kleiner Metallstift findet, der die Scheibe ursprünglich auf einem Träger befestigte. Dies deutet auf ein Pferdegeschirr; vielleicht auch einen Wagenkasten.

 

Die Ursprünge dieser Ornamente gehen möglicherweise bis in die keltische Zeit zurück und wurde über die Spätlatènezeit (Das ist die letzte Phase der keltischen Latènekultur in Mitteleuropa. Sie reicht etwa von 150 v. Chr. bis zur Zeitenwende um Christi Geburt und markiert die jüngere Eisenzeit unmittelbar vor der römischen Okkupation) bis ins 3. Jh. n. Chr. überliefert

 

Fundorte von Zierscheiben

 

Zierscheiben wurden auch in

  • Südfrankreich (Autun),
  • Österreich (Carnuntum), 
  • Syrien (Dura-Europos) und
  • Marokko (Volubilis) und
  • im Hilfstruppenkastell von Zugmantel

gefunden.

 

Zusammenfassung

 

Die römische Zierscheibe aus Dormagen ist ein archäologisches Schmuckstück, das die römische Kultur am Niederrhein sichtbar macht. Sie zeigt die Verbindung von militärischer Präsenz, Alltagsleben und künstlerischem Handwerk im Kastell Durnomagus und ist heute Teil von Ausstellungen, die die Geschichte Dormagens als UNESCO-Welterbe am Niedergermanischen Limes präsentieren.

 

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