Dormagen ist mehr als Chempark, Zons und Schützenfest. Hinter jeder Straßenecke steckt eine Geschichte: Römerlager, mittelalterliche Mauern, Industriegeschichte, Alltagsleben unserer Großeltern. Doch wer sorgt eigentlich dafür, dass diese Geschichten nicht verloren gehen? Genau hier kommt der Dormagener Geschichtsverein ins Spiel.
Wir verfügen in Dormagen über einige besondere archäologische Befunde, worauf wir als Geschochtsverein und die Stadt Dormagen sehr stolz sind.
Reiterkastell Durnomagus: Um das Jahr 80 n. Chr. errichteten die Römer in Dormagen ein großes Militärlager. Es war ein Reiterkastell mit etwa 500 Soldaten, die als schnelle Eingreiftruppe dienten.
Strategische Lage am Niedergermanischen Limes: Dormagen lag genau zwischen Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium) und Neuss (Novaesium). Das Kastell teilte die Strecke in zwei Tagesmärsche – ein perfekter Standort für Versorgung und Kontrolle.
UNESCO-Welterbe: Seit 2021 ist das Kastell Teil des Niedergermanischen Limes, der die östliche Grenze des Römischen Reiches markierte. Damit gehört Dormagen zu einer Reihe von Orten, die heute als Weltkulturerbe geschützt sind.
Archäologische Besonderheiten:
In Dormagen wurden erstmals am Niedergermanischen Limes Stallgruben für Pferde nachgewiesen – ein einzigartiger Fund, der die Bedeutung der Reitereinheiten unterstreicht.
Nach einem Brand um 161 n. Chr. wurde das Lager mehrfach neu aufgebaut und später stark befestigt, um Angriffe der Franken abzuwehren.
Noch heute sind die Strukturen des Kastells im Stadtbild erkennbar, etwa durch Pflasterungen am Historischen Rathaus.
Kontinuität bis ins 5. Jahrhundert: Auch nach der Zerstörung des großen Kastells blieb eine kleinere Befestigung bestehen, die bis etwa 430 n. Chr. genutzt wurde.
Dormagen ist einer der wenigen Orte am Rhein, wo die militärische Infrastruktur der Römer so klar sichtbar bleibt. Das Kastell Durnomagus zeigt nicht nur die strategische Bedeutung der Region, sondern auch die Verbindung zwischen lokaler Geschichte und globalem Erbe.
Kurz gesagt: Das Antike Dormagen war ein Dreh- und Angelpunkt römischer Militärmacht – und diese Spuren prägen die Stadt bis heute.
Bewahrung der Erinnerung: Ohne den Verein verschwinden viele lokale Geschichten in Archiven oder Köpfen einzelner Menschen. Der Verein macht sie sichtbar und zugänglich.
Identität stiften: Geschichte ist kein trockenes Schulfach – sie erklärt, warum Dormagen so ist, wie es ist. Das stärkt das Wir-Gefühl.
Bildung für alle: Führungen, Vorträge und Publikationen machen Historie lebendig und verständlich – nicht nur für Experten, sondern auch für Kinder, Jugendliche und Neugierige.
Kulturelles Erbe sichern: Gebäude, Denkmäler und Traditionen brauchen Fürsprecher. Der Verein ist Lobbyist für das historische Gesicht der Stadt.
Spannende Zeitreisen: Stadtführungen durch Zons oder Geschichten über die Römer am Rhein sind wie kleine Abenteuer.
Mitmachaktionen: Vom Archäologie-Workshop bis zur Fotoausstellung – Geschichte wird zum Erlebnis.
Geselligkeit: Vereinsarbeit bedeutet nicht nur Protokolle, sondern auch Stammtische, Exkursionen und gemeinsames Staunen.
Überraschungen: Wer hätte gedacht, dass Dormagen einst ein Hotspot für römische Militärlager war oder dass alte Mühlen noch heute Geschichten erzählen?