Schon in römischer Zeit legte man großen Wert auf eine prächtige Schmuckgestaltung von Mensch und Tier:
Die abgebildete römische Zierscheibe ist ein Bodenfund, über dessen Zeitpunkt der Auffindung wir heute zwar leider nichts mehr wissen, der aber eindeutig einem Pferdegeschirr des 2./3. Jahrhunderts nach Christus zuzuordnen ist. Das Material ist Bronze, die Scheibe ist im Original dunkelgrün patiniert und stellenweise auch korrodiert. Es handelt sich um einen flachen Herdguss, der auf der Rückseite im Ornamentbereich ausgehöhlt wurde.
Die Größe:
Die Scheibe misst im Durchmesser 9,6cm und ist etwa 0,2cm dick. Sie wird heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn aufbewahrt.
Zum Ornament:
Im durchbrochenen Innenfeld der Scheibe sind drei s-förmige Ranken mit eingerollten Nebentrieben zu erkennen. Linsenförmige Stege verbinden die drei Elemente, wobei sich in der Mitte der Scheibe noch heute ein kleiner Metallstift findet, der die Scheibe ursprünglich auf einem Träger befestigte. Dies könnte, wie bereits oben erwähnt, ein Pferdegeschirr, oder aber auch ein Wagenkasten gewesen sein. Die Wurzeln dieser Ornamentik stammen nach Ansicht einiger Forscher noch aus keltischer Zeit, die sich über die Spätlatenezeit bis ins 2. und sogar 3. Jahrhundert n. Chr. überlieferte.
Wo tauchen diese Zierscheiben noch auf?
Scheiben dieser Art sind uns nicht nur aus Dormagen bekannt: Man fand sie auch in Südfrankreich (Autun), Österreich (Carnuntum), Syrien (Dura-Europos) und Marokko (Volubilis). Eine sehr ähnliche Version fand sich im Hilfstruppenkastell von Zugmantel.